Stiftskirche St. Peter in Salzburg: Geschichte des Stiftes

Vermutlich schon seit dem 5. Jahrhundert lebten Mönche in Salzburg, die in der kulturellen Entwicklung des süddeutschen Raumes bald einen besondere Rolle spielen sollten.

Stiftskirche St. Peter in Salzburg

St. Peter wurde zum Ausgansort der Slawenmission und zu einem wichtigen Zentrum für Bildung und Kultur: So entstand im 9. Jahrhundert eine bedeutende Schreibschule und im 17. Jahrhundert wurde die Benediktineruniversität errichtet. Auch widmete man sich der Geschichte und der Musik – Mozart und Haydn komponierten beispielsweise eigens für das Stift.

Etwas verborgen im Gefüge der Altstadt liegt zwischen der Residenz und dem Mönchsberg das Benediktinerstift St. Peter. Kaum einer der vielen Salzburgbesucher ahnt, welche Tradition und Geschichte sich hinter diesen Mauern befindet.

Ursprünge des Klosters

Um das Jahr 696 kam der hl. Bischof Rupert in das alte römische Iuvavum (um 30 n. Chr. gegründet), das inzwischen von den Römern verlassen worden war, und erneuerte das klösterliche Leben, das hier vermutlich bereits seit dem 5. Jahrhundert bestanden hatte. Bis 987 wurde die Leitung der Diözese Salzburg und des Klosters in Personalunion geführt. Jedoch diente das Kloster dem Erzbischof noch bis 1110 als Residenz. So wurde St. Peter unter anderem zum Ausgangspunkt der großen Slawenmission (im 8./9. Jahrhundert).

Zentrum für Bildung und Kultur

Nachdem Diözese und Kloster auch räumlich getrennt worden waren, konnte sich das Leben vor allem im Bereich der Kultur und Bildung entfalten. Unter anderem gedieh vom 9. bis ins 13. Jahrhundert in St. Peter eine der bedeutendsten Schreibschulen im süddeutschen Raum (z. B. Antiphonare, Missale, Perikopenbuch). Die Petersschule entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum von Bildung und Kultur. Diese Tradition wurde im Jahr 1617 mit der Errichtung der Benediktineruniversität, um die sich St. Peter sehr verdient machte, fortgeführt. So stellte das Stift der von den Erzbischöfen Markus Sittikus und Paris Lodron gestifteten Benediktineruniversität bis zu deren Auflösung 1810 eine beträchtliche Zahl von Professoren zur Verfügung.

Landesgeschichte und Musik, Kultivierung des Lammertales, Salzgewinnung

Ein besonderes Interesse des Stiftes galt neben der Geschichte des Landes und des Hauses auch der Musikpflege. Das heute noch erhaltene wertvolle Musikalienarchiv ist ein stolzer Beweis dafür. Auch haben W. A. Mozart und J. M. Haydn gute und freundschaftliche Beziehungen zu Äbten und Konventualen ihrer Zeit unterhalten. So schrieb Mozart die Dominikusmesse (KV 66) zur Primiz seines Freundes P. Dominicus Hagenauer OSB, die auch in St. Peter uraufgeführt wurde. Ebenso wurde die große unvollendete c-Moll-Messe (KV 427) im Jahr 1783 bei seinem letzten Besuch in Salzburg in St. Peter aufgeführt. Auch J. M. Haydn hat viele seiner Werke für das Stift St. Peter komponiert.

Im wirtschaftlichen Bereich war das Stift beim Aufbau der Saline in Hallein und an der Kultivierung des Lammertales zu einem hohen Grad beteiligt. Geschichte, Musik und die Pflege der Naturwissenschaften waren und sind noch heute die großen Interessensgebiete des Klosters.

Grundriss der Kirche